Feldhase

Flauschige Ohren, wache Augen und eine Geschwindigkeit, die man so einem pelzigen kleinen Wesen kaum zutrauen würde: Der Feldhase ist nicht nur wegen seiner Rolle als Osterbote in vielen Kulturen bekannt. Dieser heimische Bewohner unserer Fluren und Felder ist ein echter Überlebenskünstler und spielt eine bedeutende Rolle im Ökosystem. Doch was macht den Feldhasen so besonders, warum steht er unter Schutz und wie kann man ihn am besten auf ein Foto bannen? Diese Fragen wollen wir in diesem Artikel klären.

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Lebensräume des Feldhasen: Ein Zuhause zwischen Flur und Feld

In den ausgedehnten Landschaften Europas, zwischen sanft wogenden Gräsern und wilden Kräuterfeldern, findet man den Feldhasen. Dieses beeindruckende Tier, das gleichermaßen durch seine Anmut und seine Überlebensfähigkeit besticht, hat sich perfekt an unsere offenen Landschaften angepasst. Hier, in den weiten Feldern und auf den grünen Wiesen, findet er nicht nur reichlich Nahrung, sondern auch Schutz vor zahlreichen Feinden.

Im Gegensatz zu anderen Wildtieren, die sich Höhlen oder Nester bauen, verlässt sich der Feldhase auf eine besondere Strategie. Er schafft sich flache Mulden im Erdboden, die als “Sassen” bekannt sind. In diesen Sassen verbringt der Hase einen Großteil des Tages, gut versteckt im hohen Gras. Diese Taktik erweist sich als äußerst effektiv gegenüber Raubvögeln und anderen potenziellen Räubern, da die Sassen oft schwer auszumachen sind und der Hase so im Schutz der Landschaft nahezu unsichtbar wird.

Neben dem Schutz, den die Sassen bieten, ist auch die Wahl seines Lebensraums entscheidend für das Überleben des Feldhasen. Die offenen Landschaften bieten ihm eine Vielzahl von Nahrungsmöglichkeiten. Gräser, Kräuter und gelegentlich auch landwirtschaftliche Kulturen stehen auf dem Speiseplan. Durch diese vielfältige Ernährung kann der Feldhase das ganze Jahr über in seinem angestammten Habitat verbleiben, ohne in andere Gebiete abwandern zu müssen.

Doch der Lebensraum des Feldhasen steht zunehmend unter Druck. Die intensive Landwirtschaft und die Bebauung von immer mehr Flächen stellen eine Gefahr für diesen faszinierenden Bewohner unserer Fluren dar. Daher ist es umso wichtiger, über den Feldhasen und seine Bedürfnisse Bescheid zu wissen, um seinen Lebensraum zu schützen und zu erhalten. Das Verständnis für die Anforderungen und Besonderheiten dieses Tieres ist ein erster Schritt in Richtung eines nachhaltigen Zusammenlebens von Mensch und Natur.

Mehr als nur der Osterbote

Die Erscheinung des Feldhasen ist tief in unserer Kultur verwurzelt. Schon lange vor seiner Assoziation mit Ostern galt er in vielen Kulturen als Symbol für Fruchtbarkeit und Wiedergeburt. Sein energisches Hüpfen durch die Felder, seine bemerkenswerte Fortpflanzungsfähigkeit und seine spielerischen Verhaltensweisen inspirierten Geschichten und Mythen, die seit Jahrhunderten weitererzählt werden.

In der Antike wurde dem Hasen eine besondere spirituelle Bedeutung beigemessen. Er war ein Tier, das sowohl mit der Erde als auch mit dem Himmel verbunden war, und wurde oft in der Nähe von Gottheiten dargestellt, die für Fruchtbarkeit und Erneuerung standen. Der Feldhase als Symbol für das ewige Leben und die Wiedergeburt wurde später in die christliche Ikonographie übernommen, was dazu beitrug, dass er zum Osterfest als Bote für die Auferstehung Christi wurde.

Darüber hinaus haben Sprichwörter und Geschichten, die den Feldhasen in den Mittelpunkt stellen, ihren festen Platz in unserer Sprache und Literatur gefunden. Sie spiegeln die Faszination wider, die dieses Tier auf uns ausübt, und erinnern uns an seine wichtige Rolle in unserer kulturellen und ökologischen Geschichte. Es ist beeindruckend, wie ein so einfaches Tier wie der Feldhase im Laufe der Zeit zu einem mächtigen Symbol mit tiefer Bedeutung werden konnte.

Tipps für Naturfotografen

Die Fotografie von Wildtieren erfordert Geduld, Fachwissen und eine gute Portion Glück. Der Feldhase, mit seiner natürlichen Scheu und seiner Vorliebe für das Versteckspiel, stellt eine besonders reizvolle Herausforderung für Naturfotografen dar. Doch wenn man die Tricks und Geheimnisse kennt, um diesen wundervollen Bewohner unserer Fluren vor die Linse zu bekommen, kann das Ergebnis absolut lohnend sein.

Das Wichtigste für jeden Naturfotografen ist die Geduld. Feldhasen sind in der Regel während der Dämmerung am aktivsten, also in den frühen Morgenstunden und kurz vor Einbruch der Nacht. Dies sind auch die Zeiten, in denen das Licht besonders sanft und goldfarben sein kann, was zu beeindruckenden Fotos führt. Ein ruhiges Verhalten, oft stundenlanges Warten, kann schließlich mit der Chance belohnt werden, einen Feldhasen in seiner natürlichen Umgebung zu beobachten und zu fotografieren.

Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist die Wahl des richtigen Equipments. Ein gutes Teleobjektiv ermöglicht es, den Feldhasen aus einer Entfernung zu fotografieren, die ihn nicht stört oder in Alarmbereitschaft versetzt. Dabei sollte man immer darauf achten, die Umgebung, in der sich der Hase aufhält, in das Bild einzubeziehen, um eine natürliche und lebensnahe Aufnahme zu erhalten.

Doch auch der Hintergrund spielt eine entscheidende Rolle. Ein unscharfer Hintergrund, oft erzielt durch eine geringe Tiefenschärfe, lässt den Feldhasen deutlich hervortreten und gibt dem Bild Tiefe. Zudem ist es ratsam, stets auf die Augen des Hasen zu fokussieren, da diese oft das Fenster zur Seele des Tieres sind und Emotionen wie Neugier, Angst oder Entspannung vermitteln können.

Das Fotografieren von Feldhasen ist ein Tanz zwischen Respekt für das Tier und der Leidenschaft, die perfekte Aufnahme zu machen. Es ist ein Zusammenspiel von Technik, Geduld und Verständnis für die Natur, das schließlich zu beeindruckenden Ergebnissen führt.


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